Seit den Anfängen der sozialen Medien gibt es viel Aufregung darüber, wie die von den Nutzern hinterlassenen Datenspuren für die Untersuchung des menschlichen Verhaltens genutzt werden können. Heutzutage haben Forscher, die früher auf Umfragen oder Experimente in Labors beschränkt waren, Zugang zu riesigen Mengen an „realen“ Daten aus sozialen Medien.
Die Forschungsmöglichkeiten, die sich durch Daten aus sozialen Medien ergeben, sind unbestreitbar. Allerdings analysieren Forscher diese Daten oft mit Tools, die nicht für die Verwaltung großer, verrauschter Beobachtungsdatenmengen in sozialen Medien konzipiert wurden.
Wir haben die Probleme untersucht, auf die Forscher aufgrund dieser Diskrepanz zwischen Daten und Methoden stoßen können. Wir fanden heraus, dass die Methoden und Statistiken, die üblicherweise verwendet werden, um scheinbar wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse zu belegen, auch unsinnige Behauptungen unterstützen können.
Den Anstoß zu unserer Arbeit gab eine Reihe von Forschungsstudien, die bewusst absurde wissenschaftliche Ergebnisse präsentieren.
Eine Studie zur Bildgebung des Gehirns schien die neuronale Aktivität eines toten Lachses zu zeigen, der die Aufgabe hatte, Emotionen auf Fotos zu erkennen. Eine Analyse von Längsschnittstatistiken aus öffentlichen Gesundheitsakten legte nahe, dass Akne, Körpergröße und Kopfschmerzen ansteckend sind. Und eine Analyse der menschlichen Entscheidungsfindung deutete darauf hin, dass Menschen die Bevölkerungsgröße verschiedener Städte genau einschätzen können, indem sie sie in alphabetischer Reihenfolge ordnen.
Warum sollte sich ein Forscher die Mühe machen, solch lächerliche Ideen zu untersuchen? Der Wert dieser Studien liegt nicht darin, dass sie eine neue, wesentliche Erkenntnis präsentieren. Kein seriöser Forscher würde z. B. behaupten, dass ein toter Lachs auf Fotos einen Blick auf Emotionen hat.
Vielmehr verdeutlichen die unsinnigen Ergebnisse Probleme mit den Methoden, mit denen sie erzielt wurden. Wir haben untersucht, ob die gleichen Probleme auch bei Studien auftreten können, die Daten aus sozialen Medien verwenden. Und wir haben herausgefunden, dass sie das tatsächlich tun.